Den Sprung wagen: warum wir Traditionen überdenken sollten

Ostern ohne Ei? Warum es so wichtig ist, Traditionen zu überdenken und Feiertage nachhaltiger zu gestalten habe ich anlässlich des diesjährigen Osterfests für Eat Smarter! zusammengefasst. 

Ostern ist das Fest von Lammbraten, Eiern und Osterzopf. Wie zeitgemäß ist das in Zeiten von Corona, Klimawandel und steigendem Gesundheitsbewusstsein?

Tierische Produkte herzustellen, ist extrem ressourcenintensiv, treibt den Klimawandel an und erhöht das Risiko für die Entstehung von Pandemien. Auch Gesundheits- und Ernährungsfachgesellschaften sind sich einig, dass wir weniger Fleisch und andere tierische Produkte essen sollen. Genau das beobachten wir gerade: Es gibt einen tiefgreifenden Wandel aus der Mitte der Gesellschaft heraus, vorangetrieben von Menschen, die sich bewusster und nachhaltiger ernähren wollen. Auch zu Ostern.

Feste sind auch soziale Rituale, die uns verbinden. Ist es da nicht spaltend, wenn man als vegetarisch oder vegan lebender Mensch beim gemeinsamen Essen eine Sonderrolle spielt?

Menschen konsumieren Fleisch, Milch und Eier von Tieren hauptsächlich, weil die Mehrheit dies tut und es gesellschaftlich als normal empfunden wird. Dies wird jedoch zunehmend hinterfragt, denn selbst Lieblingsspeisen und viele traditionelle Gerichte lassen sich mit ein paar Handgriffen rein pflanzlich zubereiten. Je mehr pflanzliche Alternativen es gibt, desto normaler wird es, sich für sie zu entscheiden. Umfragen zeigen, dass schon jetzt immer mehr Haushalte ihre Festtagsessen vegan oder vegetarisch gestalten. Schon in wenigen Jahren werden diejenigen, die noch auf ihren Lammbraten bestehen, eine Sonderrolle spielen. 

Wie kann ich mich gesund und nachhaltig ernähren, ohne mich zu kasteien?

Allein in den letzten Monaten sind so viele neue und leckere pflanzliche Produkte auf den Markt gekommen! Auch das Angebot an veganen Kochbüchern und Restaurants wächst weiter. Ich kann nur dazu raten, auf kulinarische Entdeckungsreise zu gehen und Veränderungen schrittweise zu gestalten: anstelle der Kuhmilch mal zur Hafermilch greifen, die Spaghetti Bolognese mit Sojahack zubereiten und die Pausenstulle mit Hummus und Tomaten belegen. Es war noch nie so einfach wie heute, sich für leckeres und gesundes Essen zu entscheiden, das gut für die Menschen, die Tiere und unsere Erde ist. 

Und wenn dann doch mitleidige Blicke und Kommentare kommen – wie soll ich reagieren?

Wenn hier jemand Mitleid verdient, dann sind es die sogenannten Nutztiere, die unter unwürdigen Bedingungen leben und sterben müssen. Ich empfehle in diesem Fall, entspannt zu bleiben und leckeres Essen für sich sprechen zu lassen. Meine Erfahrung zeigt, dass es immer gut ankommt, zu Einladungen veganes Essen mitzubringen. Die meisten Menschen lieben es, neue Dinge zu probieren. Und der Übergang zu mehr pflanzlicher Nahrung eröffnet eine Welt voller neuer, aufregender kulinarischer Möglichkeiten!

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