Tag der Erde 2021 lässt kein Zweifel: Ernährung und Klimaschutz gehören zusammen

„Jeder Bissen zählt“ – das diesjährige Motto des Earth Day (Tag der Erde) macht unmissverständlich klar: Ernährung und Klimaschutz gehören zusammen. Der Aktionstag, der alljährlich am 22. April begangen wird, soll die Wertschätzung für die Umwelt stärken und dazu anregen, unser Konsumverhalten zu reflektieren und verändern. 

„Was wir essen und wie wir es zubereiten, hat nicht nur einen bedeutenden Einfluss auf unsere Gesundheit, sondern auch auf das Klima. Nachhaltiger Konsum wird oft mit Verzicht in Verbindung gebracht. Doch eigentlich hat nachhaltiger Konsum nichts mit Verzicht zu tun, sondern mit einer Umstellung auf eine ressourcenschonendere Lebensweise“, schreiben die Earth Day Initiator:innen auf ihrer Webseite. 

Viele unterschätzen immer noch die Klimabilanz unserer Ernährung. Die Aktivist:innen rufen dazu auf, den ökologischen Fußabdruck seiner Lebensmittelauswahl zu prüfen und sich klar zu machen, welche Auswirkungen die eigenen Essgewohnheiten haben können. Und wie geht das? Es gibt natürlich ein paar Ausnahmen, aber als Faustregel gilt: Pflanzliche Lebensmittel haben einen geringeren ökologischen Fußabdruck als tierische Produkte. Außerdem spielen Faktoren wie Saisonalität, Regionalität, Anbaumethode und Verpackung eine Rolle. 

Das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) hat den ökologischen Fußabdruck für über 200 Lebensmittel bezogen auf Deutschland ermittelt und miteinander verglichen. Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl der Ergebnisse: 

„Kleine Rezeptänderungen, etwa das Ersetzen tierischer durch pflanzliche Produkte, können ausschlaggebend für die Gesamtbilanz sein“, so das Fazit der Forscher:innen. Eine ausgewogene pflanzenbasierte Ernährung ist nicht nur gesund, sie ist auch eine alltägliche und dabei sehr effiziente Möglichkeit, sich für Umwelt- und Klimaschutz einzusetzen. Dabei geht es nicht um Perfektionismus. Bereits kleine Veränderungen können große Wirkung haben. Das zeigt auch die Berechnung des CO2-Einsparpotenzials bei gängigen Gerichten durch die Substitution bestimmter Lebensmittel (siehe Tabelle 2).

 Tabelle 2: CO2-Einsparpotenzial zweier Beispielgerichte (Quelle: ifeu 2021)

CO2-Fußabdruck [kg CO2-Äq. / Portion]
Gericht 1: Rinderfrikadelle mit Reis und frischen Erbsen2,0
mit Maßnahme 1: Nudeln statt Reis1,9
mit Maßnahme 2: Veggieburger auf Sojabasis statt Rinderfrikadelle1,0
Gericht 2: Lasagne mit Rindergehacktes1,6
mit Maßnahme 1: Vegane Genießerscheiben auf Kokosfettbasis
statt Käse
1,5
mit Maßnahme 2: Sojagranulat statt Rindergehacktes0,7

Symboltage wie der Earth Day sind eine gute Möglichkeit, mehr öffentliche Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken und sie können ein guter Anlass sein, mit der Reduzierung des eigenen ökologischen Fußabdrucks zu beginnen. Denn letztlich ist es auch an jeden anderen Tag im Jahr wichtig, die Umwelt wertzuschätzen und nachhaltiger zu konsumieren.

Make every day Earth Day!

Quellen:

Earth Day Germany (2021): Earth Day Press Newsletter – Ausgabe März 2021. Online unter https://www.earthday.de [12.04.2020]

Reinhardt G., Gärtner S., Wagner T. (2020): Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. ifeu – Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg

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