Weltvegantag 2018 – wo stehen wir heute

Am 1. November ist der internationale Weltvegantag. Eine gute Gelegenheit, über die Entwicklung der letzten Jahre kurz Revue passieren zu lassen. Während ich das schreibe, sitze ich in einem hellen, lichtdurchfluteten Raum an der Uni Kopenhagen und höre mir einen Vortrag mit dem Titel „Sustainability of plant-based diets“ an. Ich bin nach Kopenhagen gereist um an dem einwöchigen Kurs „Innovation Towards Plant-Based Concumption“ teilzunehmen und ich weiß nicht zuletzt deshalb, dass sich ein gewaltiger Wandel in Bezug auf das Thema vollzogen hat. Veganismus wird nicht länger belächelt. Veganismus ist mittlerweile ein Thema, das Gesellschaft, Politik, Wissenschaft und Wirtschaft beschäftigt. Weltweit.

Die Zahl vegan lebender Menschen liegt in Deutschland bei etwa 1,3 Million Menschen. Täglich kommen laut Schätzungen etwa 200 Veganer*innen hinzu. Auch global ist der vegane Trend zu erkennen. Die Anzahl der vegetarisch-vegan lebenden Menschen wird weltweit auf 1 Milliarde geschätzt. [1] Aktuelle Zahlen aus Großbritannien zeigen, dass beeindruckende 7% der britischen Bevölkerung inzwischen vegan leben, was auf einen Anstieg um 700% allein in den letzten zwei Jahren hindeutet. [2] Zusätzlich interessieren sich weltweit immer mehr Menschen für pflanzliche Alternativen, die sich ansonsten mischköstlich ernähren, also Fleisch, Milch und Eier essen.

Das führt auch dazu, dass immer mehr vegane Produkte erfolgreich die Supermärkte erobern. In Amerika verzeichnen pflanzliche Alternativprodukte im Vergleich zum Vorjahr ein Umsatzplus von 20%. Besonders Fleischalternativen und Produkte wie veganer Käse oder Joghurt sind gefragt (sieheTabelle 1). [3] Auch in Deutschland ist inzwischen in allen großen Supermarktketten eine breite Auswahl von pflanzlichen Alternativen zu Fleisch, Milch, Joghurt und Käse erhältlich, sogar Discounter setzen voll auf das Thema und entwickeln eigene Produkte für den veganen Markt. Und beim Blick auf die aktuelle Weihnachtsware wird deutlich: „vegan“ ist ein wichtiges Verkaufsargument geworden. Auf zahlreichen Produkten blitzt das kleine, gelb-grüne „V-Label“ hervor, welches vegane Lebensmittel kennzeichnet und in Deutschland von ProVeg e.V. vergeben wird.

Das selbe Spiel lässt sich mit den Angeboten von Restaurants und Cafés durchführen oder mit den Zahlen von Buchneuveröffentlichungen. Aber ich will euch nicht mit Marktzahlen langweilen. Es ist einfach beeindruckend, was innerhalb weniger Jahre passiert ist. Und eins ist sicher, das ist erst der Anfang. Wir sind gekommen, um zu bleiben.

Quellen:

[1] https://vebu.de/veggie-fakten/entwicklung-in-zahlen/vegan-trend-fakten-zum-veggie-boom/
[2] https://www.comparethemarket.com/car-insurance/content/cars-against-humanity/
[3] https://plantbasedfoods.org/consumer-access/nielsen-data-release-2018/

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